Gebet am Morgen
Guter Gott, vielen Dank für diesen neuen Tag. Jeden Tag dürfen wir in dieser Natur unterwegs zu sein. Hilf uns, mit all unseren Sinnen deine und unsere Natur zu erfassen.
Vor allen Dingen hilf uns genauer hinzuschauen und im Kleinen deine Größe zu entdecken und dich aus yiefstem Herzen zu loben.
Wir wollen versuchen, heute besonders deine Schöpfung zu achten und unseren Umgang mit ihr zu beleuchten. Öffne unsere Sinne, damit wir dankbar und staunend durch den Tag gehen.
Dazu wollen wir Unrat in der Natur aufheben und entsorgen, achtsam unseren Müll sortieren und überlegen, wie wir umweltbewusster leben können.
Lass uns mit kritischem Geist Großkonzerne wie Nestle bewusst nicht mehr unterstützen wegen ihrem Umgang mit dem Aufkaufen der Wasserquellen in den ärmeren Ländern, womit sie den ärmsten das nötigste Lebensmittel einfach wegnehmen.
Segne du unseren Weg! Segne unseren Tag! Segne unsere Gemeinschaft!
Gedanken in den Tag
„Gottes Schöpfung bewahren? Ja, das finde ich gut – da mach ich mit! Gottes Schöpfung ...hmm... wo fängt die jetzt an und wo hört sie auf? Die Schöpfung ist ja... riesig! Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Luft, Wasser...es ist doch einfach ALLES! Kann ich da als Einzelner überhaupt etwas machen?
Müll vermeiden vielleicht oder Wasser sparen? Sollte ich mich einschränken? Naja, viel brauche ich ja eh nicht. Aber einmal im Jahr in den Urlaub und mein eigenes Auto, das muss schon sein! Und ohne Smartphone geht’s ja auch nicht. Und überhaupt: wenn ich mich jetzt einschränke – und alle anderen machen nichts? Dann bin ich ja der Dumme!
Außerdem: Klimawandel, Dürrekatastrophen, ich kann diese Horrormeldungen schon nicht mehr hören!
Und daran kann ich ja nun wirklich nichts ändern! Oder?
Da fällt mir ein: für was haben wir unsere Politiker?
Die könnten endlich mal Entscheidungen treffen! Sollen die doch anfangen!
Oder die, die Geld haben!! Ich kann mir nämlich diese teuren Bio-Lebensmittel nicht leisten (und dann sind die auch noch oft in Plastik verpackt)! Oder eine Hausdämmung oder Sonnenkollektoren! Wer soll das bezahlen? Und soo teuer ist das Öl dann auch wieder nicht.
Aber es stimmt schon. Dass so viele Menschen – auch Kinder - auf unserer Welt (ver)hungern, das geht gar nicht. Es kann doch auch nicht sein, dass Bauern in Südamerika oft wie Leibeigene arbeiten müssen. Oder Näherinnen in Bangladesh nicht mal zwei Euro am Tag verdienen... Und dass habgierige Firmen Pflanzengifte verkaufen, die die Bauern auf ihre Felder spritzen und wir alles dann mit dem Mehl und Obst essen, finde ich auch nicht gut. Das sind doch Gifte! Oder die Sache mit der Gentechnik und dem Klonen von Tieren!
Und wieder: wie soll ICH da was ändern können?
Dann habe ich gehört, dass so viele Bienenvölker gestorben sind! Wenn die es nicht schaffen, was ist dann mit den anderen Insekten? Und den Vögeln? Haben die dann genug zu fressen?
Wenn ich so überlege...Gottes Schöpfung bewahren...?
Vielleicht sollte ich auch mal anders rum denken: Wann habe ich mir diese schöne, wundervolle, unglaubliche Erde zum letzten Mal wirklich angeschaut? Oder die Augen ganz bewusst aufgemacht für meine kleine Welt: die vielen kleinen und großen Wunder, die mich tagtäglich umgeben? Von denen keines selbstverständlich ist: Die Blumen auf dem Balkon und im Garten, die Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Vögel. Mein Kind oder meine Eltern... oder der Himmel, der bei so herrlich blau ist, die klare frische Luft. Die Welt, deren winziger Teil ich bin oder sein darf?
Bin ich Bewahrer meiner kleinen schönen Welt mit all ihren Mitgeschöpfen? Helfe ICH mit, dass sie zu dem Paradies wird, das sie sein könnte? Das Wort Paradies kommt von Garten!
Wenn ich da in mich reinspüre: Gottes Schöpfung bewahren – eigentlich sehne ich mich richtig danach! Ich möchte doch etwas Sinnvolles tun können für eine „heile“ Welt“. Geht es dir nicht genau so?
Und tief in uns wissen wir auch alle, wie es geht. Zig Generationen vor uns wussten es. Wir haben es nur vergessen, im Wohlstand verlernt. Aber: Jeder kann es wieder erlernen: du brauchst nur einfach anfangen, es einfach tun: Mach dir Gedanken, wie (d)eine schöne Welt für alle Geschöpfe ausschauen kann, spüre was die Vorstellung mit dir macht und gehe in kleinen Schritten in die Richtung dieser Sehnsucht.
Vielleicht fängst du ganz klein an, mit einem einfachen Insektenhotel oder dem Sauberhalten deiner Straße oder dem Mülleinsammeln bei deinem Spaziergang oder dem Schmücken eines Wegekreuzes oder indem ich etwas esse, was regional und biologisch angebaut oder ernährt wurde oder augenblicklich reif ist bei uns oder sonst etwas...? Und – wer weiß? Vielleicht freuts dich – und du magst weitermachen?
Keine Sorge, du musst jetzt noch nicht wissen, wie dein Weg ausschaut! Geh einfach los. Schritt für Schritt. Schau um dich herum und geh mit einigen Freundinnen und Freunden los, denn zu mehreren macht es mehr Spaß...
Christen sind Menschen, die ihren Schöpfer achten!
Christen sind Menschen, die seine Schöpfung bewahren und in Gottes Sinn gebrauchen!
Wort Gottes
„Sorgt euch nicht ängstlich um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben bedeutet mehr als nur Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung. Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass er sich um euch noch viel mehr kümmert als um Vögel? Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch eurer Körpergröße nicht das Geringste hinzufügen.
Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Blumen auf den Wiesen an! Sie arbeiten nicht und kümmern sich auch nicht um ihre Kleidung. Und doch: Nicht einmal König Salomo in seiner ganzen Herrlichkeit war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen. Wenn aber Gott sogar die Wiesenblumen so schön wachsen lässt, die heute blühen und morgen vielleicht schon verdorrt sind, meint ihr nicht, dass er sich um euch noch viel mehr kümmern wird? Vertraut ihr Gott so wenig? Sorgt euch vor allem um Gottes neue Welt und lebt nach Gottes Willen.“ Mt 6 25 ff
Maria...
Eine junge Frau, die zur Quelle des Lebens führt und uns einlädt, das Wasser der Taufe in uns fließen zu lassen.
Eine Frau, die ihren Schöpfer aus ttiefstem Herzen lobt.
Eine Frau, die sich als Dienerin und nicht als Herrin versteht.
Gebet zum Hl. Geist im Laufe des Tages
Vor jedem Satz: Komm, Heiliger Geist, hilf mit mit Gottes Augen
- die Natur zu betrachten und zu achten
- die Tiere als einzigartige Wesen eu erkennen und ihren Lebensraum zu respektieren
- in jedem Menschen den Schöpfer zu entdecken
- in jedem Menschen das Gute zu suchen, das Gott in ihn hineingelegt hat
- umweltbewusster das Leben zu betrachten und zu gestalten
- zu erkennen, wo ich meinen Lebensstil ändern muss und mit ganzer Kraft dies zu tun
Eine Geschichte...
Als ich noch kleiner war, merkte ich nichts. Aber als ich dann heranwuchs und mich selbst betrachtete, fiel mir der Unterschied auf. Ich war klein, knorrig, ein wenig krumm und verwachsen und klammerte mich mit vielen Wurzeln an den Felsen. Die anderen Bäume, die ich sehen konnte, waren dagegen prächtig: machtvolle Buchen mit einer riesigen Krone, hohe schlanke Tannen und Bergahorn, der im Herbst herrlich gelb leuchtete. Ich stehe, müsst ihr wissen, an einer Felswand, auf einem schmalen Vorsprung, und habe meine Wurzeln in das bisschen Erde und in die Felsritzen gekrallt. Ich wollte immer groß und schön werden, meine Krone im Wind wiegen und meine Blätter vom Regen streicheln und von der Sonne trocknen lassen. Aber ich blieb ziemlich klein; der Wind fegte durch meine Äste, wenn er auf die Felswand zu blies, die Sonne wärmte mich nur bis zum Mittag, bevor sie hinter der Felswand verschwand und nur die schönen Bäume im Tal und am gegenüberliegenden Berghang beschien. Warum musste ich gerade hier stehen? Aus dem bisschen Erde konnte ich nicht genug Kraft schöpfen, um heranzuwachsen und all meine Schönheit, die in mir steckte, zu entfalten. Ich war unzufrieden mit meinem Schicksal. Warum musste ich so sein und so werden? Eines Tages an einem schönen Vorfrühlingsmorgen, als die Erde vom Tal bis zu mir herauf duftete, die Singdrosseln ihr Lied begannen und mich die allerersten Sonnenstrahlen küssten, durch rieselte es mich warm und wohlig. Was für eine herrliche Aussicht! So weit wie ich konnte kaum ein anderer Baum ins Tal sehen. Die Felswand hinter mir beschützte mich vor der eisigen Kälte, die vom Gletscher herunterwehte. Von diesem Tag an begann ich nachzudenken und langsam wurde mir klar: Ich bin, so wie ich bin, etwas Besonderes. Meine Besonderheit ist mein krummer Stamm, sind meine knorrigen Wurzeln, meine kurzen, kräftigen Äste. Ich passe hier an meinen Platz und bin etwas wert. Ich muss nur die Augen aufmachen und mich richtig ansehen. Die anderen Bäume, die Tannen am Hang gegenüber und die Buchen im Tal haben ihre Schönheit und sind richtig an dem Platz. Aber auch ich habe meinen Platz und bin richtig auf meinem schmalen Felsvorsprung. Warum hat es nur so lange gedauert, bis ich das erkannt habe?